Anwendung der mikrobiellen Erdöl und Erdgas Prospektion

Die Anwendung der mikrobiellen Prospektion setzt keine geologischen oder seismischen Daten voraus. In Gebieten, in denen noch keinerlei geophysikalische Untersuchungen durchgeführt wurden, kann MPOG® als "green field area" Exploration angewandt werden, um das Vorkommen von Kohlenwasserstoffen in großflächigen Gebieten anzuzeigen und vollständig negative Gebiete abzugrenzen. Die nachfolgenden geologischen und seismischen Untersuchungen können somit auf Kohlenwasserstoff-positive Gebiete konzentriert werden. Dabei liegen die Probenahmepunkte in Form eines Gitters über dem Untersuchungsgebiet. Der Abstand zwischen den Stationen beträgt in Abhängigkeit von der erwarteten Reservoirgröße zwischen 500 m und max. 2.000 m.

Um ein detaillierteres Bild einer Kohlenwasserstoff-Anomalien zu erzielen, sollte der Probenabstand auf 250 m bis 500 m reduziert werden. Hierbei erfordert weder die praktische Durchführung noch die Auswertung der Daten Kenntnisse der Position der geologischen Strukturen. Nach Vorliegen der Ergebnisse können die unabhängig voneinander erhobenen geophysikalischen und mikrobiologischen Daten miteinander verglichen und so ein komplexes Bild der geologischen Situation generiert werden.

Eine weitere Anwendung der mikrobiellen Prospektion ist die Reservoir Charakterisierung. In diesem Fall sollte der Abstand zwischen den Proben nicht mehr als 200 m betragen. Das Untersuchungsgebiet ist auf eine bereits bekannte Lagerstätte begrenzt. Diese Form der Anwendung ist besonders geeignet, um die Ausdehnung der Lagerstätte, oder auch Veränderungen des Öl-Wasser-Kontaktes während der Förderung über mehrere Jahre zu beobachten.

Andere Anwendungsmöglichkeiten sind Kontrollmessungen im Rahmen eines Sicherheitsmonitorings z.B. an Untergrundspeichern oder Pipelines.

Probenahme

Auf dem Festland erfolgt die Entnahme der Bodenproben an den festgelegten Probenahmepunkte mittels einfacher Handbohrgeräte, die auch in ökologisch sensiblen oder besiedelten Gebieten eingesetzt werden können. Die Tiefe, aus der die Proben entnommen werden, liegt zwischen 1 m und 2 m. Je Station werden ca. 200 g Boden entnommen und in sterilen, luftdichten Probentüten aufbewahrt. Zwischenlagerung (bei 4 - 10°C) und Transport der Proben sollte nicht länger als 14 Tage dauern.

Auf See werden Sedimentproben mittels Vibrationsbohrer oder Backengreifer ca. 0,5 m – 2 m unter der Sedimentoberfläche gezogen. Aus diesen Sedimentproben werden an Bord dann die entsprechenden Proben für mikrobiologische Untersuchungen entnommen und steril verpackt.