K18 – Niederländische Nordsee

Methodik

1996 wurden in der Nordsee (Block K18 / L16) 32 Sedimentproben für mikrobiologische, geochemische und Isotopen-Untersuchungen entnommen. Die Sedimentproben wurden entlang der seismischen Linien entnommen, um einen direkten Vergleich der mikrobiologischen und seismischen Daten zu ermöglichen. Das Profil A - A', welches die Öllagerstätte "Kotter" schneidet, wurde zum Zweck der "Kalibrierung" der Methode angelegt. Das Profil B - B' kreuzt nahezu das gesamte Untersuchungsgebiet in NW - SO Richtung.

Die mikrobielle Prospektion wurde ohne Kenntnisse über geologische Strukturen und Bohrungen oder die Lage des bereits bekannten Erdölfeldes "Kotter" durchgeführt. Das "Kotterfeld" befindet sich in der Vlieland-Serie der unteren Kreide. Die folgende Gegenüberstellung der geologischen und mikrobiologischen Untersuchungsergebnisse wurde erst nach Vorlage der mikrobiellen Ergebnisse gemacht.

Ergebnisse

Abbildung 1 zeigt das Ergebnis der mikrobiellen Prospektion für Erdöl und zwei Profillinien A und B.

Beim "Kotterfeld" handelt es sich um eine Öllagerstätte ohne freie Gaskappe. Die Kohlenwasserstoffe sind in einer Ölfalle in einer Teufe von 2.500 m gefangen. Die geologische Struktur ist in der nebenstehenden Abbildung Teil gezeigt. Dargestellt ist die Position der erfolgreichen Bohrung K18-2 (Messpunkt 211) und die negative Bohrung K18-3, welche außerhalb des Ölfeldes steht (nahe Messpunkt 210). Die Lagerstätte wurde durch die mikrobiologische Exploration bei Punkt 211 lokalisiert. Darüberhinaus gibt es keine weiteren mikrobiellen Indikationen auf dem Profil A - A' zwischen den Punkten 208 und 214. Isotopen-Untersuchungen der adsorbierten Gas in den oberen Sedimentschichten an Messpunkt 211 bestätigten mit dem Wert für d13C von -36.6 ‰ PDB, dass die Kohlenwasserstoffe thermogenetischen Ursprungs sind und vom Kerogen-Typ II des marinen Muttergesteins stammen.

Zusammenfassung

Aus Teil B der Abbildung 2 geht hervor, dass die signifikante mikrobielle Anomalie A genau vertikal über der Lagerstätte nachgewiesen wurde. Dies wurde durch die erfolgreiche Bohrung K18-2 (Teil A) bestätigt. Die nördliche Grenze der Ölfalle wird durch die negative Bohrung K18-3 definiert. In Übereinstimmung damit wurde am Messpunkt 210 nur eine normale Hintergrundaktivität gemessen. Eine seitliche Verschiebung der mikrobiellen Anomalie aufgrund der existierenden Störungen in diesem Gebiet konnte nicht festgestellt werden.

Eine Indikation für ein Gasvorkommen wurde für das "Kotterfeld" nicht nachgewiesen. Die gemessenen Werte für Methan-oxidierende Bakterien lagen im Bereich der Normalaktivität. Dies stimmt mit dem Fehlen einer freien Gaskappe überein.

Teil C der Abbildung 2 zeigt die geochemischen Untersuchungsergebnisse entlang des Profiles A - A'. Im Gegensatz zu den Ergebnissen der mikrobiellen Prospektion zeigen die Messungen der adsorbierten Gase im Sediment einen anderen Kurvenverlauf. Die geringste Kohlenwasserstoffkonzentration wurde hierbei direkt über der Lagerstätte nachgewiesen während die höchsten Messwerte von den Randgebieten stammen. Dieses Phänomen, welches häufig bei geochemischen Oberflächenexplorationen auftritt, wird in der Literatur wiederholt als "Halo-Effekt" beschrieben. Eine mögliche Ursache für den "Halo-Effekt" wird im intensiven mikrobiellen Kohlenwasserstoff-Abbau in den oberen Bodenschichten vertikal über der Lagerstätte gesehen.