Guben (Deutsch­land)

Me­tho­dik

Die mi­kro­bi­el­le Pro­spek­ti­on in der Re­gi­on Guben wurde 1996 auf einer Flä­che von über 100 km² mit einem Pro­ben­ab­stand von 1.000 m durch­ge­führt. 1997 wur­den in ei­ni­gen sehr in­ter­es­san­ten Ge­bie­ten er­neut Pro­ben im Ab­stand von 500 m ent­nom­men. Ins­ge­samt wur­den 278 Pro­ben un­ter­sucht. In den Ab­bil­dun­gen rechts sind die Pro­be­nah­me­sta­tio­nen rot (Pro­ben 1996) und blau (Pro­ben 1997), sowie die Er­geb­nis­se der mi­kro­bi­el­len Pro­spek­ti­on ge­zeigt. Die Er­geb­nis­se von 1997 be­stä­ti­gen bzw. er­gän­zen die von 1996. Mit Er­hö­hung der Mess­punkt­dich­te wur­den Kon­tu­ren der mi­kro­bi­el­len Ano­ma­li­en de­tail­lier­ter dar­ge­stellt.

Er­geb­nis­se

Die Er­wei­te­rung des Un­ter­su­chungs­ge­bie­tes führ­te zum Nach­weis neuer Ano­ma­li­en im Süden und Süd­wes­ten. West­lich der La­ger­stät­te "Guben II" wurde die Ano­ma­lie "Schen­kend­ö­bern" iden­ti­fi­ziert. 1997 konn­te nörd­lich des Öl­fel­des "At­ter­wasch" die be­reits 1996 par­ti­ell be­stimm­te KW-Ano­ma­lie voll­stän­dig ab­ge­bil­det wer­den.

Dar­ge­stellt sind die MPOG®-In­di­ka­tio­nen für Gas (Ab­bil­dung 1) und für Öl (Ab­bil­dung 2)

In der Re­gi­on Guben be­fin­den sich Öl- und Gas­fel­der in sehr schma­len struk­tu­rel­len Fal­len des klüf­ti­gen Zech­stei­nes. Die hohe Zahl der ne­ga­ti­ven Boh­run­gen weist dar­auf hin, dass trotz in­ten­si­ver seis­mi­scher Mes­sun­gen die Ex­plo­ra­ti­on in die­ser Re­gi­on sehr kom­pli­ziert und mit hohem Ri­si­ko be­haf­tet ist. Ins­ge­samt wur­den im Un­ter­su­chungs­ge­biet 35 "dry holes" (Ne­ga­tiv­boh­run­gen) auf seis­misch aus­ge­wie­se­nen Struk­tu­ren nie­der­ge­bracht. Sie ste­hen über­wie­gend in Ge­bie­ten die bei MPOG-Mes­sun­gen keine KW-In­di­ka­tio­nen auf­zeig­ten. Ei­ni­ge "dry holes" ( Gu 54, Gu 23 ) be­fin­den sich in­ner­halb einer mi­kro­bi­el­len Ano­ma­lie B, je­doch am Rande des nach­ge­wie­se­nen Öl­fel­des. Die sta­tis­ti­sche Aus­wer­tung der ge­samt 278 Mess­punk­te ergab an 8,3 % der Sta­tio­nen Öl-In­di­ka­tio­nen und an 7,2 % der Sta­tio­nen Gas-In­di­ka­tio­nen.

Die kom­pli­zier­te geo­lo­gi­sche Struk­tur und nach­ge­wie­se­ne mi­kro­bi­el­le Ano­ma­li­en ent­lang dem Pro­fil A-A´ sind in Ab­bil­dung 3 dar­ge­stellt.

Zu­sam­men­fas­sung

Mit­tels MPOG®-Ver­fah­ren wur­den gut de­fi­nier­te mi­kro­bi­el­le Ano­ma­li­en im Zen­tral­teil und Nord­os­ten des Un­ter­su­chungs­ge­bie­tes aus­ge­wie­sen, die von gro­ßen Ge­bie­ten ohne KW-In­di­ka­tio­nen um­ge­ben sind. Be­stä­tig­te La­ger­stät­ten (Guben I, Guben II, At­ter­wasch, Schen­kend­ö­bern) wur­den mit der mi­kro­bi­el­len Pro­spek­ti­on si­cher nach­ge­wie­sen. Alle Pro­duk­ti­ons­son­den be­fin­den sich in­ner­halb mi­kro­bi­el­ler Ano­ma­li­en. Dar­über hin­aus wur­den wei­te­re Ano­ma­li­en aus­ge­wie­sen, die bis­her noch nicht er­bohrt wur­den, von denen je­doch an­ge­nom­men wer­den kann, dass sie von wei­te­ren klei­nen Öl- bzw. Gas­la­ger­stät­ten re­flek­tiert wer­den.

In der Re­gi­on Guben sind Öl­fel­der mit Gas­kap­pen, wie "At­ter­wasch" und "Guben II" aus­ge­wie­sen, eben­so wie Erd­öl- und Kon­dens­at­la­ger ohne Gas­kap­pen ("Guben I" und "Schen­kend­ö­bern"). Das wi­der­spie­gelt sich auch in der Aus­bil­dung der mi­kro­bi­el­len Ano­ma­li­en. Die La­ger­stät­ten "At­ter­wasch" und "Guben II" wei­sen neben Öl-In­di­ka­tio­nen auch si­gni­fi­kan­te Me­than-Ano­ma­li­en aus, wäh­rend ober­halb der La­ger­stät­ten ohne freie Gas­kap­pe, wie "Guben I" und "Schen­kend­ö­bern", keine Me­than-In­di­ka­ti­on er­hal­ten wurde.